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20.08.2007:
Hier kommen endlich ein paar Informationen über "Addys Agility-Abenteuer", war es doch meine Aufgabe, dem roten Hund in der Zeit bei mir diesen schönen Sport ein wenig näher zu bringen.

Addys Welt lässt sich ganz klar beschreiben. Zum einen gibt es den Ball und zum anderen gibt es den Rest. Ende. Und der Bereich Ball nimmt prozentual deutlich mehr Wichtigkeit in ihrem Leben ein als der Rest. Ich habe vorher noch nie einen Hund (bei mir) erlebt, der so penetrant VOR meinen Füßen herhüpfte, der kurz vor einem Herzstillstand war, weil ich unüberlegterweise in meine rechte Jackentasche gegriffen habe (links ist Futter, rechts ist der Ball) wie Addy.
Nachdem wir eine Woche eine Meinungsverschiedenheit darüber hatten, wo der Ball, nachdem ich ihn doch geworfen habe, bleiben soll (Addys Meinung war, dass er entweder in ihrem Maul bleibt oder irgendwo auf dem Feld - meine Meinung war, dass er zurück in meine rechte Tasche kommen sollte), bestanden unsere Spaziergänge daraus, dass ich ihr permanent auf die Füße getreten bin. Und ich bin wirklich nicht so tollpatschig, wie es sich jetzt anhört. Aber Addison schaffte es einfach immer, ihre Füße unter meinen zu platzieren, dass ich gar nicht anders konnte.
Beim Agi erwies es sich als sehr klug, den Ball einfach in der Tasche zu lassen und sie konsequent mit Leckerchen zu bestätigen. Andernfalls hätte sie einfach ihr Hirn komplett ausgeklinkt und nichts mehr von dem getan, was ich ihr beibringen wollte. Anfangs spuckte sie mir diese Leckerchen (z.T. immerhin Fleischwurst o.ä.) direkt vor die Füße - auf Spaziergängen sehr zur Freude von Pitú. Aber das gab sich nach kurzer Zeit (was auch daran lag, dass ich ihre normale Futterration etwas gekürzt habe und sie dann wohl doch Hunger zu haben schien). Das normale "Ball-gegen-Keks"-Tauschgeschäft, das ich mit Pitú seit seiner achten Lebenswoche durchgeführt habe, passte so gar nicht in ihren Lebensplan. Wenn sie den Ball schon abgeben musste, dann nur, dass ich ihn sofort wieder werfen kann. Und Futter ist ja auch nicht im Ansatz ein adäquater Ersatz für einen Ball. Somit führte ich das spezielle "Ball-gegen-nichts"-Tauschgeschäft für Addison ein.

Zurück zum Agility. Ich habe mich mindestens eine Woche lang mit der "Baumtheorie" herumgeschlagen. Danach hatte Addy ihren naturgegebenen Arbeitsabstand von 5 cm auf durchaus respektable 100 cm erhöht hatte und schaffte es, wenige Millisekunden NICHT an meiner Seite zu kleben, sondern selbstständig um einen Baum zu laufen (bzw. nachher um einen Hürdenausleger herum). Anfangs musste ich bei diesem "Fußhund" auch sehr stark daran arbeiten, alle Übungen primär rechtsgeführt durchzuführen, weil sie in der ersten Woche - egal was ich tat - immer an meiner linken Seite herumhüpfte.
Ihr Arbeitsabstand hat sich innerhalb unserer vergangenen drei Trainingswochen noch weiter erhöht, aber im Vergleich zu Pitú ist sie beim Agi sehr nah - wobei ich glaube, dass sich das mit zunehmender Geschwindigkeit entwickeln wird. Viel schwieriger als ihre Nähe zu mir war der unkonstante Abstand. Mal rannte sie innen an einer Hürde vorbei, weil zwischen mir und Hürdenausleger noch 30 cm Platz waren und mal rannte sie außen vorbei, obwohl ich an der gleichen Stelle stand. Aber auch da glaube ich, dass sie durch Routine auch noch lernt, was ich letztendlich will.

Addison

Foto: Daria Kusch


In der ersten Woche ist sie nur auf "Babyhöhe" "gesprungen", d.h. die Hürdenausleger standen ganz normal auf dem Platz und die Stangen dazu lagen auf dem Boden, in der zweiten Woche habe ich die Stangenhöhe allerdings innerhalb weniger Übungseinheiten auf Maxi gelegt. Zur Sicherheit, dass sie nicht anfängt unter den Stangen herzulaufen, habe ich jedoch immer mit zwei Stangen pro Hürde trainiert. Man merkte Addison an, dass sie noch keine große Erfahrung im Bezug auf diesen Sprungsport hatte. Anfangs sprang sie sehr unsicher, viel zu hoch, viel zu weit oder einfach mitten in das Gerät hinein. ;-) Allerdings lernte sie wirklich sehr schnell und sprang in der dritten Trainingswoche auch schräg über Maxihürden, ohne die Stangen zu reißen.
Den Tunnel (seit Ende der dritten Woche auch den Sacktunnel) liebt sie - wenn sie ihn denn sieht und nicht einfach dagegen rennt, weil sie beim Rennen nicht nach vorne schaut. Beim Tunnel habe ich es aber nach kurzer Zeit geschafft, sie voraus in eben diesen zu schicken.

Addison

Foto: Silvia Heitmann


Zu den Kontaktzonen: Ich habe in den vergangenen drei Wochen nur die Wand und den Steg(abgang) geübt, die Wippe spare ich mir für später auf, wenn sie die anderen Geräte sicher beherrscht. Die Wand hat sie von Anfang an (genau wie ich es bei Pitú gemacht habe) vollständig gemacht, allerdings mit Geschirr, langer Leine und einem Helfer am Ende der Leine. Am Wandabgang platzierte ich einen Deckel, auf dem ein Keks lag, den es bei mir in Kombination mit dem Kommando "Stopp" gibt. Dabei muss der Hund mit zwei Pfoten im Gras und mit zwei Pfoten auf der Wand (bzw. jeder beliebigen Kontaktzone) stehen. Dabei hilft mir am Anfang der Helfer, der den Hund an der Leine hält und ihm nicht mehr Freiraum gibt, als bis zu dieser von mir gewünschten Stelle. Das dort-stehen-bleiben habe ich auch mit Hilfe des Helfers direkt im Anschluss an das dort-anhalten geübt.
Anfangs hatte Addison keine Ahnung, was ich überhaupt von ihr wollte (nachvollziehbar), aber nach drei Wochen stand sie teilweise schon sehr selbstständig am Wandabgang und der Helfer musste die Leine nur zur Sicherheit festhalten. Aber trotzdem werde ich Geschirr, Leine und Helfer noch nicht abbauen, sondern so lange warten, bis sie zu 100% sicher am Abgang stehen bleibt und auf mein auflösendes "ok" wartet.

Ich bin gespannt, wieviel der gelernten Sachen sie bei ihrem nächsten Besuch bei mir noch behalten hat und ob sich in ihrem Weltbild - dank mir - eventuell noch der Bereich "Agility" einnisten wird. Nach drei Wochen kann ich jedoch sagen, dass mir das Arbeiten mit Addy Spaß gemacht hat - auch wenn sie natürlich nicht im Ansatz irgendwie an Pitú herankommt. :-)




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